30.01.2025
90 Jahre Saarabstimmung: Der FV Saarbrücken und seine Rolle in der Propaganda der 1930er Jahre
Unter dem Titel „90 Jahre Saarabstimmung – Die Rolle des FV Saarbrücken“ fand am 14.01.25 eine Vortragsveranstaltung mit anschließender Diskussion in der Villa Blau-Schwarz statt. Organisiert wurde die Veranstaltung vom Arbeitskreis „Blau-Schwarze Geschichte“.
Nach kurzer Begrüßung durch Vertreter des Arbeitskreises startete die Veranstaltung mit einem Input Vortrag von Hans-Peter Klauck, seines Zeichens Heimat- und Familienforscher aus Saarlouis. Er nutzte Bilder und Videos aus der Zeit der 30er Jahre um die Besucher in diese hineinzuversetzen. Der Schwerpunkt der Präsentation lag auf dem Ablauf der Abstimmung und insbesondere auf der Propaganda im Vorlauf der Abstimmung. Dabei ist vor allem die „Deutsche Front“ zu nennen, eine Massenbewegung im Saarland, die ab Juli 1933 alle Mittel der Propaganda zog, um die Wahl zu beeinflussen und den Anschluss des Saargebietes an Hitler-Deutschland sicherzustellen. Hier tritt auch der FV Saarbrücken, Vorgängerverein des 1.FC Saarbrücken e.V., in Erscheinung.
Forschungen des Arbeitskreises „Blau-Schwarze Geschichte“ ergaben, dass der Verein im Jahr 1933 die Propaganda der „Deutschen Front“ und des NS-Regimes in der eigenen Vereinszeitschrift bereitwillig verbreitete. So äußerte sich beispielsweise der damalige Vereinsvorsitzende Peter Kalter im Rahmen der Weihnachtsfeier des Vereins 1933 folgendermaßen: „Die Führung des FVS steht voll ein für den Nationalsozialismus und für Adolf Hitler“.
Der breit angelegten Propaganda und der damit einhergehenden Massenbewegung hatte die sogenannte „Einheitsfront“ aus SPD, KPD und anderen demokratischen Kräften, die sich für den Erhalt des „Status Quo“ einsetzen nichts entgegenzusetzen.
Über 90 % der Wahlberechtigten sprachen sich für den Anschluss an Hitler-Deutschland aus. Die Folgen waren insbesondere für die jüdische Bevölkerung und die politischen Widersacher Hitlers gravierend. Viele konnten über Frankreich aus dem Saargebiet fliehen um der Verfolgung, Verhaftung, Deportation und Ermordung zu entgehen. Andere hatten weniger Glück.
Im Anschluss an den Input-Vortrag folgte eine Diskussionsrunde. Diese wurde durch Ehrengast und Zeitzeugen Horst Bernard bereichert, der über den Widerstand seiner Eltern gegen das NS Regime- und die Flucht seiner Familie berichten konnte.
Dieser Auftaktveranstaltung des Arbeitskreises „Blau-Schwarze Geschichte“ werden weitere Veranstaltungen folgen. Die nächste ist bereits für April vorgesehen.
Wir bedanken uns bei allen Personen, die diese Veranstaltung ermöglicht haben
Medienecho
Saarnews online: https://www.saarnews.com/vortrag-zur-aufarbeitung-die-rolle-des-fv-saarbruecken-vor-der-saarabstimmung-1935/
SZ online: https://www.saarbruecker-zeitung.de/sport/sz-sport/fcs/1-fc-saarbruecken-wie-fans-die-ns-vergangenheit-des-vereins-aufarbeiten_aid-123130517
SR3 Radio: Am 01.03.2025 im Radio zu hören
Die Fanszene des FCS hat einen ausführlichen Bericht in der „Kurvenlage“ verfasst. Dieser ist im Stadionheft der Fanszene des FCS zu finden.
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E-Mail: joerg.rodenbuesch@awosuedwest.de
Adresse:
„Villa Blau Schwarz“
Ziegelstraße 23
66113 Saarbrücken
Mehr dazu: Innwurf Fankontaktstelle Saarbrücken